Geschichte

Wir blicken auf eine stolze Vergangenheit zurück, die am 9. September 1934 kurz nach dem Schützenfest ihren Ursprung nahm. Willi Heck, Sohn des damaligen Jägermajors Hecke Papp und 12 Schützenfest begeisterte junge Männer waren an diesem denkwürdigen Tag anwesend. Man nahm sich das von Karl Kreiner verfasste Lied (1927) "Annemarie" an diesem Tag sicherlich sehr zu Herzen. Denn wie hieß das Lied so schön? "Annemarie, worum es dat so schön? Annemarie, ne Jäjer wiß on jrön. Ne Jäjer es die Jlöck, do schlät et Hetzke flöck." Somit war sicherlich allen auf Anhieb klar, dass man im Korps der Jäger, in "wiß on jrön" mit marschieren wollte. Und da man nirgendwo anders ein so leef Mädche findet, dass so gerne "ne Butz vom Höhnesmann hätt", war auch schnell der Name des Zuges auf der Taufe gehoben. 

 

Als Oberleutnant der ersten Stunde wurde Josef Hansen gewählt, der bis Beginn des 2. Weltkrieges die Führung des Zuges übernahm. In den Kriegsjahren wurde es sehr still um den Zug und einige treue Freunde kamen nicht mehr zurück. Bei dem Wiederbeginn der Neusser Schützen-Herrlichkeit im Jahre 1948 war es wieder Willi Heck, der mit gleichgesinnten Freunden die Gemeinschaft des Zuges wieder aufbaute. Von nun an wurde der Zug durch die Herren Lutz Tümmers, Willi Breuer und Willi Heck durchs Schützenleben geführt. Viele verdiente Männer aus unseren Reihen sahen sich seit der Gründung dazu verpflichtet den Zug getreu nach "Annemaries" Worten "Annemarie, de jrötzde Freud es doch, Annemarie, ne stramme Jäjerzog." traditionsbewusst und mit all ihrer Begeisterung durch die Jahre zu führen.

 

Am 16. November1956 starb der eng mit dem Zug verbundene Ehrenmajor der Jäger Quirin Heck im Alter von 71 Jahren. Ihm folgte am 07. Mai 1957 unser zweiter Zugführer Lutz Tümmers im Alter von 56 Jahren, der ab diesem Zeitpunkt durch Willi Breuer ersetzt wurde. Das Amt des Flügelleutnant besetzte ab diesem Zeitpunkt Fritz Schmitz und Feldwebel blieb Karl Gondorf. Willi Heck wurde bereits 1955 auf Grund von Krankheit durch Karl Gondorf ersetzt.

 

1977 wurde von unserem damaligen Zugführer Fritz Schmitz das Motto "Jugend nach vorne" proklamiert. Von diesem Tag an konnte und kann man heute immer noch beobachten, dass wir stets bemüht sind den Nachwuchs in unserem Verein zu unterstützen und zu fördern. Es ist die Mischung zwischen den alten Traditionen und der Moderne die unseren Zug damals wie heute ausmacht.  

 

v.l.nr. Köbes "Mucki", Helmut Klusemann, Fritz Schmitz, Ernst Schwarz, Julius Reinartz, Theodor Hardt und Peter Kress 1966 in der Gaststätte "Im Kessel" auf der Krefelder Straße
v.l.nr. Köbes "Mucki", Helmut Klusemann, Fritz Schmitz, Ernst Schwarz, Julius Reinartz, Theodor Hardt und Peter Kress 1966 in der Gaststätte "Im Kessel" auf der Krefelder Straße

Geschichte des Blumenhorn

Das Blumenhorn, wohl einer der wichtigsten Bestandteile eines jeden Jägerzuges soll hier in diesem Bericht die Hauptrolle spielen.

Am 15.Mai 1949 taucht zum ersten Mal die Frage nach dem Eigentümer unseres Blumenhorns auf. Nach Rücksprache von Leutnant Willi Breuer mit dem ehemaligen Oberleutnant Josef Hansen habe sich dieser bereit erklärt das Blumenhorn zunächst beim Jägerzug Annemarie zu belassen, bis die Eigentumsfrage endgültig geklärt sei. Er wolle in seinen Unterlagen nachsehen, ob es Schriftstücke gibt, welche darüber eine Aussage tätigen. Bereits kurze Zeit später wurde das Blumenhorn für 30,- DM vom alten Oberleutnant gekauft.

Da nicht nur auf unserem Schützenfest Blumenhörner benötigt wurden, mehrten sich im Jahre 1950 die Anfragen nach Leihblumenhörnern. Das Horn des Zuges wurde bereits zweimal verliehen, wofür Flügelleutnant Breuer und Feldwebel Heck bürgten. Auch im Jahr 1950 wurde dies zum Preis von 5,- DM verliehen.

Im Juni 1950 übergab Quirin Heck seinem ältesten Sohn Willi Heck, seines Zeichens Feldwebel der Annemaristen, traditionsgemäß sein eigenes Blumenhorn. Traditionsgemäß wurde das Horn dann durch die Hönese im Zug getragen. Der Leutnant schlug vor das alte Blumenhorn zu verkaufen. Dem wurde jedoch nicht stattgegeben, entsprechend sollte das Horn weiterhin verliehen werden.

Im Jahr 1951 gab es einige Schwierigkeiten, welche die Wolff Brüder veranlasste Änderungen am Blumenhorn vorzunehmen.

Bis 2009 wurde dieses Horn durch die Hönese des Zuges, Peter Wolff, Jakob Piel, Friedel Saffenreuter, Frank Gondorf, Jens-Bodo Stark und Ralf Gondorf regelmäßig durch die Neusser Straßen getragen.

Nachdem dieses Blumenhorn im Jahre 2009 durch ein, von unseren Frauen gespendetes, neues Horn ersetzt wurde, blieb das Horn zunächst in der Obhut des damaligen Hönes Ralf Gondorf.

2014 fragte unsere Floristin Daria Kaminski an, ob wir ein Blumenhorn als Leihgabe zur Verfügung stellen können. Die Wahl fiel auf das alte Blumenhorn von Quirin Heck, welches mit Fahne und Kordel versehen von nun an den Verkaufsraum von Blumenzauber Kaminski für die nächsten neun Jahre schmücken sollte.

Ein im Jahr 2015 beschafftes gebrauchtes Horn trat an seine Stelle. Da dieses Horn nicht die erwarteten Hoffnungen auf Tragekomfort erfüllte, kam dieses nur selten zum Einsatz. Im Jahr 2023 wurde dieses nach einer Reparatur noch einmal für das Schützenfest verwendet. Allerdings erwies sich im Laufe des Montags, dass dieses Horn vollkommen ungeeignet für unseren neuen Hönes Andreas Flütter ist.

Dementsprechend erinnerte sich der Oberleutnant an das, an Blumenzauber Kaminski verliehene Horn und holte dieses nach dem Schützenfest zurück in die Obhut des Zuges.

 

Geplant ist eine komplette Aufarbeitung des Hornes inklusive neuer Stütze.

Das Blumenhorn vor der Restaurierung
Das Blumenhorn vor der Restaurierung